Rezension

Rezension | Schwanenfeuer: Der Fluch der sechs Prinzessinnen – Regina Meißner

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Werbung | Rezensionsexemplar
Schwanenfeuer | Der Fluch der sechs Prinzessinnen | Band 1 (in sich abgeschlossen) | Regina Meißner | 354 Seiten | Sternensand Verlag | erschienen am 01. September 2017
 Ebook: 6,99 €, Print: 12,95 € | Ansehen? Bei Amazon, beim Verlag

Eine Märchenadaption zum Thema Schwanensee, wie konnte ich da nein sagen?

» Der Inhalt «

Am Tag ein Schwan, in der Nacht ein Mensch,

gefangen an einem einsamen See mitten im Wald. Das ist das Schicksal der verwunschenen Prinzessin Estelle. Es erscheint ihr aussichtslos, den Fluch zu brechen. Der Sinn der rätselhaften Worte auf einem geheimnisvollen Pergament, das der einzige Schlüssel ist, bleibt ihr verborgen. Erst als der junge Jäger Ayden am Schwanensee auftaucht, erhält sie neue Hoffnung. Womöglich gelingt es mit seiner Hilfe, das Rätsel zu lösen und den Weg zu beschreiten, der Estelles Dasein als Schwanenprinzessin beenden könnte? Doch was wird dann aus ihren Schwestern, die ebenfalls von einem Fluch befallen zu sein scheinen?
Quelle: Sternensand Verlag

» Das Fazit «
Zu aller erst: Gut, dass ich den Klappentext nicht gelesen habe, ich glaube an dieser Stelle hätte ich mir irgendwie selbst geärgert, denn es steht dort etwas geschrieben, dessen Antwort man in diesem Band nicht erhält. Hätte ich es gelesen, wäre ich vielleicht mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen.
 Ein Bann, der alles überschattet und eine ausweglose Situation. Allein das hat mich in den Bann gezogen und ich wusste, dass ich genau dieses Buch unbedingt werde lesen müssen.
Ich wurde nicht enttäuscht. Der Einstieg begann leicht. Wurde man doch nicht in das kalte Wasser geworfen, sondern lernt alles mit einem flüssig leichten Einstieg kennen. Direkt zu Beginn trifft der Leser dann auf beide Protagonisten des Buches und kann sie zunächst nicht einordnen. Woher kommt der Bann unter dem Estelle steht und wird ihr Ayden wirklich eine Hilfe sein, genau dieses “Problem” zu lösen?
Ich muss wirklich sagen, dass ich die Einführung echt gelungen fand. Denn man lernte Estelle zunächst aus Aydens Sicht kennen, genau das sorgte dafür, dass man auf dem gleichen Wissenstand war wie er. Nämlich bei 0. Im Verlauf der Handlung wechselt dann die Perspektive immer wieder zwischen den beiden hin und her und genau das sorgte dafür, dass die Gefühle, Emotionen und Handlungen direkt zwei Mal so intensiv wurden. Kannte man als Leser nun die Sichtweise beider und erlebte parallele Handlungsstränge, ohne dein Eindruck zu haben, dass der Faden verloren gegangen sei.
Auf der Reise, den Bann zu brechen, passiert so viel und irgendwie hat man doch den Eindruck, dass es nur einige Tage gewesen sein können. Wenige Tage, in denen es Estelle geschafft hat, mein Herz zu erobern, wobei ich sagen muss, dass Ayden für mich keinen Bookboyfriend Charakter hat, sorry.
Denn genau hier setzt auch meine Kritik an. Es ging mir irgendwie alles zu… leicht. Als ob Ayden direkt wüsste, was wann zu tun ist und in den brenzligsten Situationen weiß er nach kurzem Überlegen direkt, wie es weiter geht und was er zu machen hat. Auch wenn es durchaus Stolpersteine gab, erschien es mir irgendwie zu… perfekt, ja, zu einfach. Für alles gab es direkt eine Lösung und aus diesem Grund habe ich hinter Ayden eigentlich den Bösen vermutet, obwohl die eigentliche Antagonistin auch… antagonistisch war. Aber auch sie fand ich zu einfach zu besiegen in ihren Aktionen gegen Estelle und das Brechen des Fluches.
Das hat mich das eine oder andere Mal ein wenig stutzen lassen, weil vor allem die Antagonistin und Ayden für mich ein wenig farblos im Gegensatz zu Estelle erschienen. Es wirkte alles ein wenig zu einfach, als hätten sich beide irgendwie abgesprochen, aber manchmal interpretiere ich in Dinge schlichtweg zu viel hinein (:D).
Ein Grund, wieso ich hoffe,  mehr über alles im zweiten abgeschlossenen Band zu erfahren. Ein wenig mehr Tiefe zu erleben und vielleicht zu verstehen, wie alles miteinander zusammenhängt, denn die Story hat mir wirklich unfassbar gut gefallen.
Ich denke aber auch, dass genau das davon abhängig ist, was man zuvor gelesen hat, denn als ich in der Story drin war, lief es wie geschmiert, bis auf die oben beschriebenen Probleme.
Die Geschichte zog mich in seinen Bann, der Spannungsbogen war toll und ich habe lauter offene Fragen, auf die ich hoffe, eine Antwort zu erhalten – da muss ich auch wieder sagen: Ja, in sich abgeschlossen ist die Handlung, aber nicht die Story an sich und genau das macht so viel Spaß auf mehr. Denn besonders Estelle fand ich von ihren Charakterzügen so lieblich und reizend, wie es nur eine Prinzessin sein kann und die feinen Äste der Liebe, die sich um sie Ranken, die Magie in ihrem Wesen ist fast spürbar.
Von ihr bin ich wirklich hin und weg und ich hoffe ja darauf, die anderen Prinzessinnen in den folgenden Büchern kennen zu lernen, da ist definitiv noch viel Unerzähltes, was ich erfahren möchte.
Zu der Welt kann ich ebenfalls nur sagen, dass sie detailliert ist, ohne zu viel vorweg zu nehmen. Als Leser hat man viel Spielraum für die eigene Fantasy, was ich immer super wichtig finde und die Orte, die wir besuchen, tragen so viel Magie in sich, dass ich die Sonne auf meiner Haut spüren konnte, ebenso wie den Fall in die Tiefe.
Was es damit auf sich hat, das werde ich an dieser Stelle nicht verraten, aber so viel sei gesagt, es wird magisch und bewegend.
Insgesamt empfinde ich Schwanenfeuer als tolle und gelungene Geschichte, die jedoch Potential aufweist und ich wirklich gespannt auf die Fortsetzungen bin, da es noch lauter Fragen gibt, die ungeklärt bleiben. Ich fand es nur etwas schade, dass trotz der tollen Story die Spannung aufgrund des leichten Lösens von Problem ein bisschen auf der Strecke blieb und Ayden anscheinend für alles irgendwie eine Lösung hat (Kann ich das bitte für Klausuren und Prüfungen auch können? Wäre ziemlich praktisch), wodurch er für mich ein wenig an Tiefe verliert und an Oberflächlichkeit gewinnt.
Dementsprechend vergebe ich hier 4 von 5 Sternen.


©
Foto: Fuchsias Weltenecho
Cover: Sternensand Verlag
Sterne: Photoshop//Fuchsias Weltenecho

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11 Kommentare

  1. Magdalena Pauzenberger

    29. September 2017 at 12:41 pm

    Hmm um den Fluch zu brechen müsste ich wahrscheinlich meine Ägste besiegen. Eine nach der andern, so ähnlich wie in *Achtung Spoiler* den Simulationen bei "Die Bestimmung" :)
    Lg Magdalena Pauzenberger

  2. Anonym

    29. September 2017 at 1:02 pm

    Mhhh schwierig.
    Ich denke ich wäre so ein "wahrer Liebe Kuss" Typ oder "killt den Bösen"

    XD

    Liebe Grüße

    Periwinkle Bell

  3. Saskia Ziegler

    29. September 2017 at 3:32 pm

    Hallo :)

    Auch die zehnte Rezi liest sich immer noch so toll, wie die erste :D
    Eine Rätsel wäre ja schon eine Herausforderung. Und ich denke um einiges lieber als auf einen Typen warten zu müssen, der mich küssen muss. Auch ganz nett, aber ich würde mich dann doch lieber selbst befreien. Aber das gerne mit Hilfe, wie Estelle Hilfe von Ayden hat.

    Liebe Grüße
    Saskia

  4. Jasmin Naumann

    29. September 2017 at 3:59 pm

    Hmm um meinen Fluch zu brechen müsste ich wahrscheinlich die wahre Liebe finden und wie die meisten wissen, ist das gar nicht so einfach xD

  5. Annette McDaniel

    29. September 2017 at 8:12 pm

    Danke für die tolle Rezi.
    Ich wäre auch der Typ "Ein Kuss von der wahren Liebe"

  6. Marie

    30. September 2017 at 12:06 pm

    Gute frage ich würde tag und nacht recherchieren um einen aufhebungsfluch zu finden und dann ne hexe suchen die mir hilft…selbst ist die frau

  7. Amira Zoe

    30. September 2017 at 12:08 pm

    Ich denke, dass ich einen Gegenfluch finden müsste und diesen dann auch anwenden. Hoffentlich ist es der richtige Fluch.

  8. Samantha Se

    30. September 2017 at 9:33 pm

    Guten Abend,
    Vielen Dank für die Rezension…ich hoffe das meine Rettung darin besteht von einem netten und süßen Typen gerettet zu werden :D und dass ich nach der Rettung meine Famielie wieder sehen dürfte…

    LG Samantha
    samantha_s@gmx.de

  9. Susanne Nolte

    1. Oktober 2017 at 8:41 am

    Am allerliebsten natürlich auch einen märchenhaften Retter, der mir hilft und sich als meine große Liebe herausstellt. ��
    Es wäre doch schön, wenn ich auch was Schönes erleben darf, wenn ich denn schon verflucht bin. Und zu zweit lässt sich einfach jeder Fluch leichter brechen. :)

  10. Miss Foxy Reads

    8. Oktober 2017 at 8:25 am

    Huhu Anna,

    ein Schwanensee Retelling ist ja zauberhaft ♥ Eigentlich hat mir Seductio von der Autorin sehr gut gefallen, allerdings muss ich auch sagen, dass ich nach der Buch über Mülltonne Aktion keine Lust mehr habe, etwas von ihr zu lesen. Gibt andere Bücher und ganz so begeistert warst du ja auch nicht :)

    Liebst,
    Jule

  11. Blogtour | Warum ich Märchenadaptionen eigentlich nicht lese | Der Fluch der sechs Prinzessinnen - Fuchsias Weltenecho

    16. April 2019 at 7:01 am

    […] Grund mache ich auch bei Adaptionen immer einen Bogen um Märchen… und dann habe ich “Schwanenfeuer” gelesen und ich muss sagen, ich mag die Darstellung. Natürlich sind auch hier klassische […]

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