
Rezension| Schneeweiße Rose – Jennifer Alice Jager
erschienen am 1. Februar 2017 | Ebook: 2,99€ (Ebook only) | Ansehen? Bei Amazon
Ein Wald voller dunkler Magie, ein Geschwisterpaar und zwei heiße Kerle, von dem der eine ein tierisches Problem hat? Nun, das klingt direkt nach meinem Geschmack und ich sollte nicht enttäuscht werden.
Frei nach dem bekannten Grimm’schen Märchen “Schneeweißchen & Rosenrot”.
Seit dem Tod ihrer Mutter sind die Schwestern Snow und Rose auf sich allein gestellt. Gemeinsam führen sie ein bescheidenes Gasthaus an der Grenze zum verwunschenen Wald. Viele Gefahren drohen dort, doch die Schwestern konnten immer auf sich aufpassen. Bis sie eines Tages einem geheimnisvollen Fremden Obdach gewähren. Denn kaum, dass sich Snow und der junge Mann näher kommen, geraten die Schwestern mitten in den Kampf des Zwergenkönigs gegen die böse Fee des Waldes – ein Kampf um Liebe, für die Freiheit und um das Schicksal eines ganzen Königreichs. Quelle: Amazon.de
Es war ein Mal eine Autorin, die hatte ein Faible für Adaptionen und zum Glück hat sie die heute noch immer.
Ich persönlich bin bekennender Verfechter von Adaptionen und so konnte mich auch dieses Mal diese Adaption rund um das Märchen “Schneeweißchen und Rosenrot” begeistern.
Zu dem Cover brauche ich wohl nicht viel sagen. Als ich es gesehen habe, wusste ich von wem dieses Buch stammt und das ich es ganz unbedingt lesen muss – die Chance sollte ich bereits früher als erwartet in der Vorab-Leserunde bekommen (an dieser Stelle ein großes Danke).
Der Einstieg fällt leicht. Als Leser wird man in die Geschichte wie auf einem Sonntagsspaziergang eingeführt, lernt die Figuren kennen, stellt sich einander vor und ganz allmählich baut sich ein Spannungsbogen auf.
Im Fokus hier steht ganz eindeutig Snow, die, wie ich finde, die Rolle der liebevollen, schüchternen und unschuldigen Frau sehr gut verkörpert. Dagegen sticht Rose, auch wenn sie mehr ein Nebencharakter ist, durch ihren Charakter und ihre Sprüche sehr oft hervor, was mich wirklich mehr als ein Mal zum Grinsen gebracht hat. Von wegen schwaches Geschlecht. Gerade diese Gegenüberstellung zwei solch unterschiedlicher Charaktere als Geschwisterpaar fand ich super gelungen. Doch auch die Prinzen lassen nicht lange auf sich warten. Was soll ich sagen, manchmal sind sie wohl mehr Memme als Mann und müssen auch die eine oder andere Niederlage einstecken – ich fand es wunderbar. Auch die Antagonistin fand ich mehr als gelungen – auch wenn ich sie immer noch nicht mag und wohl nie mögen werde. Sie verkörpert für mich das, wovor ich in dunklen Wäldern früher immer Angst hatte (und ich meine nicht die wehenden Blätter am Boden…).
Weiterhin gut gelungen fand ich den Spannungsbogen. Immer mehr Fragen tauchen im Verlauf des Buches auf, auf die der Leser nur teilweise Antworten erhält. Doch diese Stränge werden zum Ende hin zusammengeführt.
Gerade dieses Rätsel raten und der Gedanke: Das kann doch nicht alles gewesen sein, oder? Hielten mich als Leser ganz schön auf Trab.
Leider kam für mich der Bogen zum Ende hin zu schnell. Wurde ich als Leser in die Geschichte auf einer Wiese im Abendrot eingeführt – gemütlich, entspannend und mit vielen Details, befand ich mich am Ende mehr auf einer Hetzjagd durch den Wald. Gut, es war auch eine, zumindest in gewisser Weise. Das Spiel gegen die Zeit hat Jennifer Alice Jager hier gut rüberbringen können – definitiv. Jedoch erschien es mir irgendwie zu simpel, zu einfach. Versteht mich nicht falsch, ich fand das Ende vom Ende super, hätte mir aber im Höhepunkt ein wenig mehr Vernetzung oder Tiefgang erwartet, so blieb es leider für mich sehr “wie jetzt, das wars schon?”-mäßig, was DAS FINALE anging, weshalb ich einen Stern abziehe. Denn ich habe immer darauf gewartet, dass irgendwo noch etwas auf mich wartet. Eine Falle oder ein Hintertürchen vielleicht, wie es in den anderen Büchern von der Autorin der Fall war. Doch da kam die 100% und ich wusste, das ist das Ende. Ein wundervolles wohl bemerkt. Das Ende vom Ende ist so…. HACH, mein romantiker Herzchen schlägt wieder. Der Glaube an das Gute in den Männern ist zurückgekehrt (Achtung Drama!). Aber über die Abzweigung müssen wir nochmal reden.
Dennoch hat mir die Geschichte alles in Allem super gut gefallen und ist definitiv mehr als eine Empfehlung wert, wenn man in die Geheimnisse der dunklen Wälder, alter Magie und Liebe eintauchen möchte. Wie immer hat es die Autorin geschafft, mir schöne Stunden an Lesevergnügen zu bereiten!
©
Foto: Fuchsias Weltenecho
Cover: Impress//Carlsen//Ehemals: Jennifer A. Jager
Sterne: Fuchsias Weltenecho
1 Kommentar
Nicci Wakulczyk
13. Februar 2017 at 9:13 amWahnsinnig tolle Rezension!
Ich mochte die gegensätzlichen Schwestern auch sehr.
Die Männer fand ich etwas weich, aber nicht unsympathisch. Hihi.
Liebe Grüße,
Nicci