Rezension

Rezension | Kontaminiert: toxisch verstrahlt – E.R. Swan

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Werbung | Rezensionsexemplar
Kontaminiert | toxisch verstrahlt | Band 2 | E.R. Swan
Selfpublisher | 410 Seiten | Ebook: 3,99 €, Print: 14,99 €
Erschienen am: 1. März 2018
Ansehen auf: Amazon

Wenn E.R. Swan eines beherrscht, dann, wie man fesselnde Dystopien schreibt.
Es handelt sich hierbei um einen zweiten Band. Spoiler können möglicherweise bereits im Klappentext enthalten sein. Die Rezension ist allerdings ohne Spuren von Spoilern.

» Der Inhalt «

Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Sie ist verstrahlt und noch immer lastet die Finsternis schwer auf dem Planeten.

Praesidium City hat Denyra und Daniel Sicherheit versprochen – sowohl vor der Strahlung als auch den Gefahren, die in der Finsternis auf sie lauern. Doch als Daniel plötzlich spurlos verschwindet, wird ihnen schnell klar, dass die Mauern Praesidium Citys sie nicht vor allem bewahren können. Ihr Kampf um Leben und Tod zwingt sie, die sichere Stadt zu verlassen.

Doch wohin könnte man flüchten, wenn der Rest der Welt verstrahlt ist und sich in der Finsternis eine Armee formiert, die immer näher rückt?

Quelle: E.R. Swan/Amazon

» Das Fazit «
Ich habe schon vor einer ganzen Weile Band 2 von Kontaminiert gelesen und doch komme ich jetzt erst dazu, die Rezension zu schreiben. Ja, ich musste den Inhalt wieder ein Mal sacken lassen. Ich musste über das Gelesene nachdenken, denn wieder ein Mal hat es E.R. Swan geschafft, mich mit ihrer Art, die Welt und vor allem die Gesellschaft zu sehen (und zum Teil auch zu kritisieren), um den Finger zu wickeln.
Ich habe es damals schon zu Band 1 gesagt: Es ist nichts für schwache Nerven und es wird ganz gewiss nichts romantisiert oder beschönigt.
Diese Realität ist es, die den Leser wirklich so manches Mal in Atem hält und geschockt zurück lässt. Denn auch im zweiten Teil greift die Geschichte nahtlos ineinander über. Denkt man: Jetzt, genau jetzt wird es doch etwas Positives geben – passiert oftmals genau das Gegenteil von dem, was man erwarten würde und genau das machten die 400 Seiten so lebendig und spannend.
Ich möchte nicht sagen, dass es ein “nach Hause kommen” war, denn eine solche Welt wünsche ich niemandem. Allerdings ist mir der Einstieg in die Handlung ziemlich leicht gefallen, trotz der Zeit, die dazwischen lag. Denn auch hier erleben wir wieder die Geschichte aus verschiedenen Sichtweisen. Daniel ist wieder mit dabei (ja, ich liebe ihn) und auch Denyra darf natürlich nicht fehlen. Auch andere alte Bekannte sehen wir wieder, was ich richtig gut gelungen fand, denn so entstand kein wirklicher Bruch zwischen den Handlungen, wie es ja bei Folgebänden leider doch oftmals der Fall ist, wenn Handlungen einfach zwei Jahre später einsetzen. Interessant fand ich hier, dass die Figuren aus Band 1 wie Valeria, die ich übrigens ziemlich cool von der Gestaltung her finde, weil sie einfach eine art Gegenstück zu Denyra darstellt, nun eine größere Rolle einnehmen. Doch wie auch schon zuvor in Band 1, weiß man nie, auf welcher Seite manche Figuren so wirklich stehen. Wer ist Freund und wer ist Feind?
Gerade diese Art zu schreiben, hat der ganzen Dystopie neben der ohnehin schon “krassen” Themen noch ein Mal die richtige Tiefe gegeben.
Ja, es klingt blöd, wenn ich das Wort “krass” nutze, aber mir fehlen ansonsten echt die beschreibenden Worte, denn ich habe selten wirklich erlebt, dass gesellschaftliche Kritik, gerade bei sensiblen Themen, so unfassbar gut verpackt wurde.
Anders als in Band 1 werde ich hierauf nicht genauer eingehen, da ich denke: Wer Band 1 nicht mochte von dieser Thematik her, wird auch mit der Art in Band 2 nicht warm. Man muss diese Art mögen und ich finde es grandios. Die Geschichte tritt dem Leser auf die Füße, zieht ihn aus der Komfortzone und genau das ist es, was zum Nachdenken anregt.
Man geht nicht mit einem guten Gefühl aus der Handlung, man wird verstört und vor allem geschockt zurückgelassen, weshalb ich mich auch vorher nicht an die Rezension getraut habe.
Ich wäre meinen eigenen Gedanken nicht gerecht geworden.Insgesamt fand ich diesen Band allerdings etwas schwächer als Band 1. Vielleicht, weil ich gerade die Handlung um Daniel und die Truppe mochte und deshalb ab und an das Bedürfnis hatte, ein paar Seiten zu überblättern, um weiterzulesen (sollte man übrigens nicht tun, die Handlungen werden gut miteinander verwoben… ich spreche nicht aus Erfahrung, weil ich es versucht hätte, nein). Da hat mir die Mischung in Band 1, ehrlich gesagt, ein wenig besser gefallen, auch wenn ich die Handlung rund um Valeria und Jaschka mehr als gelungen empfand, so hat mich Band 1 dahingehend wirklich mitgenommen und auf eine Reise entführt, was Band 2 dieses Mal leider nicht zu einhundert Prozent geschafft hat.
Fazit: Für mich ist dieses Buch eine mehr als gelungene Fortsetzung des ersten Bandes. Allein die Art zu Schreiben und Kritik zu üben ist eine Gradwanderung, die E.R. Swan mehr als beherrscht. Gerade deshalb bin ich immer wieder von der Tiefe und den Details geflashed, die sich zu keiner Zeit widersprechen oder keinen Sinn ergeben. Vielmehr hat man den Eindruck, dass der Leser immer miträtseln muss, Dinge selbst in Erfahrung bringen soll und vor allem ein Teil der Truppe ist und genau das zeichnet gerade diese Dystopie so aus.
Cover: E.R. Swan
Bilder: Anna Hein
Sterne: Photoshop/Anna Hein
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