
Rezension | Elian und Lira: Das wilde Herz der See – Alexandra Christo
Sirenen, Nixen und eine Prise Dunkelheit, wer kann dazu schon Nein sagen?
Lira ist die Tochter der Meereskönigin. Jahr für Jahr ist sie dazu verdammt, einem Prinzen das Herz zu rauben. Doch dann begeht sie einen Fehler und ihre Mutter verwandelt sie zur Strafe in die Kreatur, die sie am meisten verabscheut – einen Menschen. Und sie stellt Lira ein Ultimatum: Bring mir das Herz von Prinz Elian oder bleib für immer ein Mensch. Elian ist der Thronerbe eines mächtigen Königreichs. Doch das Meer ist der einzige Ort, an dem er sich wirklich zu Hause fühlt. Er macht Jagd auf Sirenen, vor allem auf die eine, die so vielen Prinzen bereits das Leben genommen hat. Als er eines Tages eine junge Frau aus dem Ozean fischt, ahnt er zunächst nicht, wen er da an Bord geholt hat. Bald wird aus Misstrauen jedoch Leidenschaft und das Unerwartete geschieht – die beiden verlieben sich ineinander.
Quelle: dtv Verlag

Ich weiß auch, dass einige es trotzdem so empfinden, wobei ich mich diesem Gedankengang nicht anschließen kann. Für mich entspricht der Piratenprinz in keinster Weise der Beschreibung des Arielle Prinzen, ebenso wie Lira alles andere als Arielle ist. Das vorab.
Aber auch die detaillierte Ausgestaltung an Land fand ich einfach toll. Egal wo man sich bewegte, die Spannung begleitete einen stehts, ebenso wie man dauerhaft auf der Hut blieb. Doch auch hier gelang es Alexandra Christo ohne großes drumherum die Details und die Wärme durch ihre Worte fließen zu lassen. Sie erschuf die Welt der Dunkelheit und des Lichts im Kopf des Lesers, riss Mauern und Denkmuster ein und sorgte dafür, dass durch die Antipathie, die ich tatsächlich für Lira am Anfang empfand, ein Band zwischen ihr und mir als Leser gewoben wurde. Ich begann zu verstehen. Ich bekam immer mehr eine Idee davon wie die Welt der Nixen und Sirenen wirklich aufgebaut war und warum sie so handelte wie sie handelte und auch ihre Weiterentwicklung.. Genau das meine ich mit Schubladendenken. Man kann sich niemals wirklich sicher sein, jemanden wirklich richtig einschätzen zu können und das macht gerade die Geschichte rundum Lira und Elian so spannend.
Besonders gut fand ich hier vor allem, dass die Handlung niemals simpel war. Schien es, als würde es endlich Licht am Tunnel geben, kamen weitere Handlungsstränge und Entscheidungen dazu, die sich ineinander verwoben und der Leser so ein Mal einen Eindruck darauf erhaschen konnte, wie viel Verantwortung Prinz Elian wirklich tragen muss, auch wenn er es sich nicht wirklich anmerken lässt.
Was durch den Schreibstil in meinen Augen besonders gut gelungen ist, ist die Übermittlung der Empfindungen. Ich habe den Hass gespürt, die Angst und auch Verzweiflung. Ich war unten im Meer, auf dem Schiff und konnte das Holz unter meinen Füßen spüren, habe gelacht, gelebt, geweint und diese unbändige Wut gespürt, diese Verzweiflung, wenn man selber in einer ausweglosen Situation steckt – trotz Fantasy konnte ich so einiges selber reflektieren. Konnte ich so einiges aus dieser Geschichte mitnehmen und genau das ist etwas, was ich wirklich sehr schätze.
Für mich ganz klar eine Geschichte für jeden, der ein Mal tief ins Meer abtauchen möchte. Der sich in unbekannte Gewässer vorwagt und die raue Seeluft auf der Haut spüren möchte. Für jeden, der sich auf diese Story einlassen kann und bereit ist, seine Vorurteile und Erwartungen auch über Bord zu werfen. Klar, gibt es hier keine komplett neue Geschichte. Die Liebe taucht durchaus auf, auch wenn erst recht spät und so manche spitze Zunge mag bestimmt auch schon das Ende erraten. Mich konnte es aber vollends von sich überzeugen und selten habe ich eine Meeresgeschichte wirklich so von Anfang bis Ende genießen können.
©
Fotos: Fuchsias Weltenecho
Cover: dtv Verlag
Sterne: Photoshop/Fuchsias Weltenecho
3 Kommentare
Sandy
15. August 2018 at 10:45 amLiebe Anna,
deinen Worten kann ich nur zustimmen. Es war ein richtiger Genuss das Buch zu lesen. Spannend, tolle anti-Disney Figuren und eine richtig positive Überraschung!
Ich habe deine Besprechung unter meiner Rezension einmal verlinkt, weil sie mir so gefällt. :)
Liebe Grüße,
Sandy
» Rezension | „Elian und Lira – Das wilde Herz der See“ von Alexandra Christo Nightingale's Blog
15. August 2018 at 10:59 am[…] Fuchsias Weltenecho […]
BookPrincess by Sarah
22. August 2018 at 9:29 amWow, Anna. Das hast du mega gut geschrieben. Da möchte man gleich im Meer, äh der Geschichte, versinken. Das kommt definitiv auf die Wuli!
Danke ❤️
Liebe Grüße
Sarah