
Rezension | Als das Leben mich aufgab – Ney Sceatcher
Als das Leben mich aufgab | Einzelband | Ney Sceatcher |
Ein Buch voller Liebe, Tiefgang und Gefühl
Als das Leben mich aufgab, war ich 16 Jahre alt und trug keine Schuhe
… Keine Ahnung, wie ich gestorben bin oder wie ich heiße, aber ich nenne mich Mai. Ja, richtig, wie der Monat. Im Jenseits wollten sie mich nicht haben. Zu viele unerledigte Dinge, haben sie gesagt. Darum stehe ich jetzt hier mit einer Handvoll Briefe an Menschen, an die ich mich nicht mehr erinnern kann. Doch möchte ich das überhaupt? Möchte ich meine Vergangenheit wiedererwecken? Wissen, wer ich war, wen ich liebte und wie ich starb? Eigentlich nicht und doch wird diese Reise mir im Tod mehr über das Leben lehren, als es das Leben selbst je gekonnt hat.
Mit ihrer sehr intensiven und einfühlsamen Betrachtung des Todes öffnet Autorin Ney Sceatcher ihren Lesern die Augen für die wesentlichen Dinge des Lebens.
Quelle: Zeilengold Verlag
Die Protagonistin zeigte uns auf ihre sympathische Art und Weise wie sie damit umgeht, zeigt uns wie tief ein Buch mit knapp 200 Seiten gehen kann, denn selten habe ich so viele Stellen in dieser kurzen Zeit markiert wie hier.
Die Handlung fand ich folglich logisch und sehr schön strukturiert aufgebaut, was durch den klaren Schreibstil der Autorin ohne zu viele verschachtelte Sätze untermalt wurde. Sie zeichnete damit Bilder im Kopf des Lesers, die wunderschön sind und gleichzeitig lässt sie genügend offene Stellen, sodass man sich als Leser seiner eigenen Fantasie hingeben kann.
Eine tolle Kombination, wobei ich bis zum Ende sagen muss, dass mir dieser richtige fesselnde Moment gefehlt hat. Ich fand es schön zu lesen und die Messesage ist wundervoll, keine Frage, aber was ich ein wenig schade fand, war, dass vor allem der Junge namens Raven neben der Protagonistin sehr blass wirkte, ebenso wie ich mir bei Naoma ein wenig mehr Tiefe gewünscht hätte, gerade weil die Protagonistin manchmal klingt wie eine 60-jährige alte Dame, hätte dort ein Gegenpol ganz gut getan.
Gerade Raven machte auf mich den Eindruck, als tauche er ohne wirklichen Grund auf und hätte ein Geheimnis, dass es zu ergründen galt. Für mich fehlte da am Anfang ein wenig der Bezug zu unserer Protagonistin, was sich jedoch um Verlauf der Handlung gab.
Genau deshalb hätte ich mir eine genauere Ausarbeitung dieser Figuren gewünscht.
Ich denke gerade diese Kleinigkeiten haben bei mir den Wow Effekt verhindert, trotz allem ist es beim Lesen kein großes Hindernis, sondern sind lediglich Kleinigkeiten, die mir persönlich ins Auge gesprungen sind, gerade weil das Buch eine solch wahnsinnig tolle Message enthält und Zitate, die ich immer wieder lesen könnte, wäre dies nur das Tüpfelchen auf dem i gewesen.Fazit: Insgesamt kann ich nur sagen, dass mich das Buch auf eine Reise mitgenommen hat, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Trotz der leichten Schwächen in den Figuren, ist die Geschichte so liebevoll und voller Details, dass ich sie auf jeden Fall für all diejenigen weitere empfehlen kann, die gerne ein Mal einen Haach Effekt für zwischendurch brauchen. Gerade diese Reise mit der Protagonistin und den Briefen, die ans Herz gehen erhält man hier eine Geschichte voller Tiefgang und Emotionen. Gerade den Epilog fand ich an dieser Stelle noch ein Mal sehr gelungen.

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Foto: Fuchsias Weltenecho
Cover: Zeilengold
Sterne:Photoshop//Fuchsias Weltenecho
1 Kommentar
Moyas Buchgewimmel
3. März 2018 at 12:49 pmHi Anna,
das Buch habe ich im Januar gelesen und es hat mich sehr berührt. Über Raven hätte ich allerdings auch gerne mehr erfahren, denn bei ihm scheint noch eine Geschichte verborgen zu sein, die vermutlich auch ein Buch füllen könnte.
Liebe Grüße,
Sam