Rezension

Rezension| Absolution – Wie man eine Sünde überlebt

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Absolution | Wie man eine Sünde überlebt|  Jasmin Romana Welsch | 224 Seiten | Sternensand Verlag
Print: 12,95 € Ebook: 4,99 € | Ansehen? Bei Amazon, beim Verlag

» Der Inhalt «
Mein Name ist Sixten. Ich denke, ich war ein durchschnittlicher Absteiger: unterbezahlt, launisch und auf das Leben und die ach so verkommene Welt schlecht zu sprechen. Da war mein kleines Drogenproblem, diese nervenaufreibenden Sitzungen bei Doktor Mattson und mein Kumpel Nils, der seit der Grundschule nicht gelernt hat, länger als zehn Stunden sauer auf mich zu sein.
Summa summarum war mein Leben Mist, aber unkompliziert genug, um den Pessimismus in die tägliche Routine einfließen zu lassen.
Ich hätte genau so weitergemacht, wäre nicht alles plötzlich unwirklich geworden. 
Auf einmal soll ich ein Todsünder sein und der Sklave eines Dämons werden – das behauptet zumindest die sprechende Katze, die will, dass ich sie Meisterin nenne.
Vielleicht habe ich auch einfach Wahnvorstellungen von der Kokserei bekommen. So oder so, mein Leben braucht eine Kehrtwende.
Dann muss ich mich eben damit abfinden, dass es Himmel und Hölle gibt, auch wenn ich bisher Atheist war. Ich war ja auch ein gefühlskaltes Arschloch und finde mich jetzt damit ab, dass ich die Dämonen-Katze, die meine Seele verschachern will, irgendwie mag. Einer von uns wird trotzdem verlieren.
Am Ende bin ich vielleicht tot, verrückt oder clean, aber das müsst ihr schon selbst herausfinden.
Quelle: Sternensand Verlag
» Das Fazit «
Ein Buch, dessen Inhalt mich doch sehr überrascht hat.
Wenn ich dieses Buch beschreiben müsste, würde ich wohl sagen: schwarzer Humor, ein “kleines” Drogenproblem und eine Welt, die voller  Dämonen, Sündern und anderer zwielichtiger Gestalten ist.
Das Himmel und Hölle nur einen Schritt voneinander  entfernt liegen, muss Sixten am eigenen Leib erfahren. Nicht das Sixten neben seinem schwarzen Humor die Leser in den unpassensten Momenten  zum Lachen bringt, er stapft auch von  einem Fettnäpfchen ins Nächste.
Was als reine Erzählung des doch sehr monotonen Lebens eines Drogensüchtigen begann, wandelt sich schnell zu einer Geschichte, mit so vielen Wendungen, die ich anfangs nicht für möglich gehalten habe.
Vielleicht liegt es auch gerade an dem Anti-Helden Sixten, der alles andere, als perfekt ist, was dieses Buch zu etwas Einzigartigem macht. Nicht zuletzt tragen die etwas vulgären Ausdrücke dazu bei, dass man sich immer mehr in den kätzischen Dämon oder Sixten selbst hineinversetzen kann.
Denn, sind wir mal ehrlich, wer stellt sich Dämonen anfang als liebevoll und charmant vor?
Wobei ich schon sagen muss, dass gerade das anfangs sehr gewöhnungsbedürftig war (nicht unbedingt im negativen Sinne). Denn gerade das machte das Buch so authentisch.
Die Wendungen in diesem Buch waren unbeschreiblich gut. Nie hätte ich mit diesem Ende oder dieser Geschichte hinter Sixten gerechnet. Aber was bitte ist das für ein Ende?! Ich dachte, es geht noch weiter undd dann lese ich nur: Epilog….what? Das geht nicht. Nö. Das kann nicht sein. Ich möchte bitte mehr. Mit diesem Ende kann die Autorin mich doch nicht einfach in meinem kleinen Scherbenhaufen an Gefühlen stehen lassen. Ich habe mir für Sixten ein anderes Ende gewünscht.
Der Schreibstil ist, wie erwähnt, ein Anderer, als in den Büchern, die man kennt. Düster, dunkler und ich habe so manchen Begriff dazugelernt. Aber gerade das macht dieses Buch so außergewöhnlich.
“Ich weiß, was passieren wir. Das Ende dieser tragischen Geschichte hat kein Drehbuchautor geschrieben, sondern das Leben, und das ist ein sadistischer, herzloser Bastard.”
Ich denke dazu brauche ich nicht viel sagen, oder?
Was mir jedoch nicht so gefallen hat, weshalb ich auch einen Stern abgezogen habe, ist der Spannungsbogen. Es begann sehr monoton und zog sich am Anfang für meinen Geschmack ein bisschen zu sehr. Erst als die Katze auftaucht, kommt Schwung in die Geschichte.  Das kann daran liegen, dass es das Leben von Sixten  ist und nicht viel darin passiert, aber was sich am Anfang so zog, wurde zum Ende mega interessant und schnelllebig. Jedoch war mir dieser Teil dann irgendwie zu schnell. Es geschah sehr viel auf ein Mal, das kann an seiner knapp bemessenen Zeit liegen, allerdings hätte ich mir da einen anderen Übergang gewünscht, zudem häufen sich am Anfang der Geschichte die Erwähnungen,  dass Sixten Drogen nimmt, was mich zwischenzeitlich  auch ein wenig gestört hat.
Letzten Endes also ein subjektives Empfinden, da ich denke, dass das auch davon abhängig ist, wie gut man sich in den Protagonisten hineinversetzen und seine Geschichte nachvollziehen kann und welche Bücher man zuvor gelesen  hat. Die Geschichte als solche sehr schön verständlich ist und es sich ENDLICH mal nicht um einen perfekten Protagonisten  handelt. Hach, ich liebe Sixten als Protagonist definitiv.
Insgesamt hat mir das Buch  aber super gut gefallen. Erfrischend anders und definitiv süchtigmachend nach mehr.
Und wer etwas über eine witzig charmante Geschichte mit düsterem Hintergrund, Engeln, Dämonen und anderen Gestalten lesen will, dem, genau dem, würde ich dieses Buch empfehlen.

©
Cover: Sternensand Verlag
Sterne: Photoshop//Fuchsias Weltenecho
Foto: Fuchsias Weltenecho

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