
Klischees in Büchern, eine Hassliebe
Ich schreibe derzeit an meiner Hausabreit über Stereotypen älterer Mitarbeiter. Klingt zunächst erstmal gar nicht so spannend. Ich würde die Augenbraue hochziehen und sagen: AHA…
Doch genau dieses Thema, diese Thematik hat mich zum Nachdenken gebracht. Wenn wir überall von Stereotypen und Klischees umgeben sind, dann doch auch in Büchern. Stereotypen, die nicht mehr wegzudenken sind, auch wenn sie dem einen oder anderen Leser gehörig die Suppe versalzen haben.
Auch dies soll wieder mal kein Angriff gegen irgendwen sein, sondern nur meine subjektive, halbfachwissenschaftliche Meinung :D Und dieser Text möchte auch bitte nicht als solcher verstanden werden.
Doch was ist überhaupt ein Klischee oder Stereotyp?
Achtung, fachwissenschaftlicher Klugscheißer im Anmarsch (Nicci? Du überliest diesen Part jetzt einfach). Genaugenommen gibt es dabei einen kleinen, aber feinen Unterschied, den viele gerne verwechseln.
Ein Stereotyp ist ein vereinfachtes oder verallgemeinertes Urteil über eine bestimmte Personengruppe. Ein festes und mentales Bild im Kopf, das abgerufen wird, wenn der Umstand es für nötig erachtet, oder der Kontext es verlangt. Ein Bild, das also automatisch in unseren Köpfen verankert ist. Wir reduzieren bestimmte Komplexitäten der Individualität auf einzelne Informationen. Sie beruhen häufig auf unseren Erfahrungen, der Wahrnehmung und unserer Sozialisation.
Ein Klischee hingegen ist eine festgefahrene Vorstellung über Personen, Dingen oder Sachen. Anders als die Stereotypen sind hierbei nicht nur Personengruppen betroffen, sondern auch Gegenstände, oder andere Sachen. Wir reduzieren die Komplexität zwar auch auf bestimmte Informationen, allerdings ist dies weiter gefasst, als ein Stereotyp (Wie ich die Artikel gekonnt umgangen bin, oder?).
Quelle (letzter Zugriff: 22.08.2017)
Warum ich das auseinanderpflücke? Weil beides Hand in Hand arbeitet, wenn es um das Phänomen in Büchern geht.
So gesehen ist jeder Mensch stereotypisiert
Ja, wir reden alle von Individualität und jeder ist anders und doch greifen wir alle auf das gleiche Muster zurück. Wir stereotypisieren und klassifizieren Menschen, wenn wir sie sehen. Wir treffen verallgemeinernde Aussagen anhand ihrer Verhaltensweisen, ihrer Gestik und Mimik, oder wie sie aussehen.
(Großes Hände über dem Kopf zusammenschlagen)
Genau genommen hat also jeder von uns Muster im Kopf, die dafür sorgen, dass wir jemanden einordnen und einschätzen können. Anhand dessen wir festmachen, ob wir denjenigen sympathisch finden, oder nicht.
Jeder von uns wird von anderen klassifiziert und eingeschätzt. Sei es die Sexualität, der Beruf oder das Aussehen, das zu einer bestimmten Gruppe passt.
“Du studierst doch bestimmt irgendwas mit Medien.” sind so klassische Aussagen, die ich oft zu hören bekomme, vor allem von meinen ehemaligen Lehrern. “Nein, tatsächlich studiere ich Wirtschaft!”
(Der Moment, wenn Stereotyp und Wirklichkeit nicht mehr zusammenpassen)
“Ohh….” ist da die gedehnte Antwort, “das hätte ich jetzt nicht erwartet!” (Ding ding ding, Stereotyp leider nicht bestätigt).
Und genau das passiert auch mit Büchern
Auch wir klassifizieren Bücher allein schon aufgrund des Klappentextes. Wie oft erwische ich mich dabei, dass ich einen Klappentext lese und denke: Puh, das kommt dir irgendwie sehr bekannt vor. Ob dir das noch zusagt?
(Klischee lässt grüßen). Anstatt das ich dem Buch eine Chance gebe, stelle ich es dann häufig beiseite und suche mir etwas anderes aus. Erst dann, wenn jemand mir erzählt, oder ich lese, dass meine Erwartungen nicht erfüllt werden und das in positiver Weise, greife ich vielleicht doch noch ein Mal dazu, um mich selbst davon zu überzeugen.
Dann gibt es noch das Phänomen Klischees im Buch. Wir haben ein stereotypes Urteil anhand des Klappentextes getroffen, wie die Figuren vermutlich sein werden, oder sind, haben es zu einem Klischee umgeformt, weil wir ja zig Bücher in diesem Bereich gelesen haben, oder es uns einfach erfahrungsgemäß bekannt vorkommt.
Während man liest, hat man den Eindruck, dies und jenes schon gelesen zu haben. Die typische Dreiecksbeziehung, die Heldin, die einfach alles kann und die Welt rettet, der unsagbar heiße Typ, der sich in das graue Mäuschen verliebt und nur sie sieht. Mancher wird jetzt sagen: Gähn, ich will etwas Neues.
Doch ist neu überhaupt möglich?
Wir stellen Anforderungen, schrauben die Erwartungen höher, wollen etwas Neues von den Autoren lesen, weil wir vieles schon so oft gelesen haben.
Manchmal merken wir nicht mal, dass etwas Neues in Büchern verbaut wurde, weil wir nach Stereotypen und Klischees suchen. Die Welt eines Autoren ist nie so komplex wie die Realität. Es handelt sich allein deshalb schon um eine Reduktion der Wirklichkeit auf… TADA, bestimmte Klischees und Stereotype, die jeder anders wahr nimmt.
Denn genau das ist vom sonstigen Leseverhalten abhängig und von dem, was man sonst so liest. Für jemanden, der nur Fantasy liest, mag die Heldin ein Klischee sein, für jemanden, der ansonsten nur Liebesromane liest, ist genau das etwas erfrischendes und neues.
Wir sollten bedenken, dass es sich bei den Büchern um eine Reduktion des Autors auf bestimmte Dinge handelt. Wir werden eine Figur nie so kennen lernen wie einen realen Menschen und eine Welt nicht so erforschen, wie die Realität, denn genau hier greift die eigene Fantasy. Wir denken uns unseren Teil dazu, wie diese Figur oder jene Welt zu sein hat – Stereotyp. Weil wir nicht anders wissen, mit der Vielfalt an Ideen umzugehen.
Ergo: Jeder stellt sich die Figur auch vom Aussehen her anders vor. Der sexy Bad Boy, mit den blauen Augen, durchtrainiertem Körper und dunklen Haaren, die ihm ins Gesicht fallen, als Beispiel.
Ein Neu kann es dementsprechend nicht für jeden geben. Jeder nimmt Details und Aussagen anders wahr, jeder versteht etwas anderes, weil jeder andere Erfahrungen gesammelt hat und andere Voraussetzungen mit sich bringt, um ein Klischee als Klischee zu verstehen.
Wir fordern also ein NEU, weil wir selbst Dinge anders verstehen, als andere. Wir filtern die fiktive Welt nach Stereotypen und Klischees, die wir erwarten zu erhalten und häufig wollen wir dann etwas Neues, wenn wir das Gefühl haben, alles irgendwie schon mal gelesen zu haben – es ist also vollkommen normal, auch wenn es nicht immer möglich erscheint. Der Mensch sucht nun mal nach Neuem, nach etwas Aufregendem, nach Herausforderungen.
Das, was ich als Neu verstehe, kann für andere schon ein alter Schuh sein, und umgekehrt. Bestimmt gibt es sogar schon Bücher, die dieses Neu enthalten, wir müssen sie nur finden.
Und neu ist immer nur das, womit wir nur wenig Erfahrung gesammelt haben. Das sollten wir niemals vergessen.
Positiv und negativ
Diese ganzen Klischees haben zwei Seiten. Zum Einen erlauben sie uns, einen gewissen Halt in Büchern zu finden, uns in den Personen wieder zu erkennen, sich in sie hinein zu versetzen und verstehen zu können, wieso jemand so handelt, einfach weil wir die Erfahrungen haben, wie so etwas ist. Klischees helfen uns also dabei auch die Handlungen und Beweggründe einer Person zu verstehen, die ohne sie vielleicht nicht möglich wären. Sie helfen uns dabei, einen Weg durch die fantastischen Welten zu finden, vereinfachen uns die Vorstellungen der Welt und wie diese Handlungen ablaufen.
Klischees reichen uns in Büchern also die Hand und führen uns durch die Geschichte.
Es wird nur dann wirklich nervig, wenn man sich von Klischee zu Klischee hangelt und den Eindruck hat, dass einfach nichts passiert, was man nicht erwartet hätte. Genau das ist nämlich die Herausforderung. Etwas zu schaffen, was nicht vorhersehbar/erwartbar ist.
Zu viele Klischees können das Lesen nämlich auch anstrengend machen und ein Buch zu einer 0815 Geschichte werden lassen, auch wenn sie Potential hatte, einfach weil der Leser genau diese Klischees schon so oft in anderen Büchern gesehen hat.
Oftmals ist das nicht mal negativ gemeint, denn jeder hat andere Erfahrungen mit Büchern. Es ist also unsinnig sich genau darüber aufzuregen, wenn andere gerade das kritisieren.
Für Leser X mag das das totale Klischee sein, während es für mich etwas total neues ist. Meinungen dürfen unterschiedlich sein, es gilt einfach nur, sie zu akzeptieren.
Und nein, ich finde es nicht cool, aufgrund solcher Klischees einen Rant zu schreiben, nur weil man sich nicht in die Figur hineinversetzen kann, oder die ganze Zeit genau deshalb die Augen verdreht und sagt, dass das Frauenbild ein total falsches sei bei einem Buch, das gefühlt aus dem 19. Jhd stammt. Ich kritisiere Faust auch nicht dafür(Achtung Spoiler), dass er sich mit Mephisto eingelassen hat, weil das die Menschen damals beschäftigt hat. Fertig. (So viel zum Thema Akzeptanz, Anna…)
Ich finde es interessant zu lesen, was andere als Klischee empfinden und was nicht. Was ich als Klischee empfinde und von anderen als total normal angesehen wird… Meinungen sind halt verschieden.
Sind Klischees also schlimm?
Nein. Klischees haben nur, wie alles andere, positive und negative Seiten, die es gilt auszuspielen. Jeder Mensch halt seine eigene Empfindung von Klischee und das ist gut so. Für manche kann ein Buch davon bereits zu viel haben, für andere ist genau das die richtige Mischung.
Jedes Buch enthält also irgendwo immer Klischees, sei es nun die Stereotype des Autoren selber, denn er/sie reduziert ja seine eigene Welt auf gewisse Handlungsstränge, oder die Klischees, die wir selber herauslesen, weil wir sie so empfinden.
Wichtig finde ich hier immer nur, sich genau dem bewusst zu sein. Das es sich um subjektive Wahrnehmung handelt und jemand das, was ich kritisiere, total mögen kann, weil die Wahrnehmung und Empfindung eine ganz andere ist.
UND DAS IST GUT SO.
Liebe Leser, es ist vollkommen ok, etwas als klischeehaft zu bezeichnen und lasst euch davon bitte nicht verunsichern, nur weil jemand anderer Meinung ist.
Liebe Autoren, schreibt gerne weitere solche tollen Bücher mit mehr/weniger Klischees, denn es sind eure Geschichten und nur weil wir Klischees kritisieren heißt das nicht, dass das alle so sehen…. ja nun, Gedanken solltet ihr machen, wenn die Resonanz wirklich nur: Das sind extrem viele Klischees, lautet. Dann könnte daran vielleicht doch mehr dran sein, als man selbst dachte – die eigene subjektive Wahrnehmung und so.
Und deshalb, liebe Freunde, ist es so wichtig, die Meinung anderer zu tolerieren und nicht zu kritisieren, nur weil jemand etwas anderes wahrgenommen, oder verstanden hat. Jeder von uns hat ein anderes Grundwissen, ein anderes Verständnis für Klischees, das sich nicht in allen Bereichen deckt.
Die Kunst des Schreibens ist es wohl, etwas Neues mit etwas Bekanntem zu vermischen, um den Leuten ein Gefühl von Zuhause zu vermitteln und genau darum sollte es gehen.
Schrift: Foxtrail
Foto: Eigene
16 Kommentare
Lisa
22. August 2017 at 7:32 pmHallo Anna,
Das sind wirklich interessante Ausführungen. Ich habe mich in der Uni mal zwangsweise kurz mit Stereotypen und Vorurteilen beschäftigt und ich finde dass ein schwieriges Thema. Ich will so gerne unvoreingenommen an Sachen rangehen. Und damit sind natürlich nicht nur Bücher gemeint. Und dann ärgere ich mich, wenn es nicht klappt (was leider häufig der Fall ist).
Ich habe noch nie aktiv über Klischees in Büchern nachgedacht, aber jetzt erinnere ich mich direkt an mehrere Klischees, die mich in Büchern echt geärgert haben. Da vergisst man leicht Nutzen, den Klischees auch haben. Aber die hast du ja sehr logisch erläutert.
Liebe Grüße
Lisa
Lisa
22. August 2017 at 8:49 pmJa es ist echt total wichtig, dass man sich das mal wirklich bewusst macht, wie einen Klischees und Vorurteile beeinflussen. Und eben auch, dass andere das bewusst nutzen, um unsere Gefühle in eine Richtung zu lenken.
Und auch für Autoren ist es sicher gut im Kopf zu haben, dass man sich manchmal eines Klischees bedienen kann, um die Leser Gefühle entwickeln zu lassen.
Liebe Grüße :)
AnnaFuchsia
25. August 2017 at 7:45 pmHallo Lisa,
genau das ist es. Dem gibt es nichts mehr hinzuzufügen!
Liebe Grüße,
Anna
Sarah
23. August 2017 at 6:28 amLiebe Anna,
gleich am Morgen einen Artikel über meine ganz persönliche Hassliebe als Autorin :D Denn ja, ich liebe Klischees. Es gibt sie oft genug, weil sie funktionieren. Ein steifer, wortkarger Butler mit perfekten Umgangsformen entsprach zur Hochzeit der Butler absolut den Anforderungen des Berufes. Und es macht durchaus Spaß Klischees zu zelebrieren und auf die Spitze zu treiben, wenn man weiß, das man gerade eines bedient.
Und gleichzeitig sind Klischees oft schon so abgegriffen, dass man als Leser einfach nur noch gequält die Augen verdreht. (Da, schon wieder eines … :D) Ich versuche dann gerne mit ihnen zu brechen, also dem Butler ein Seite zu geben, die niemand erwartet hätte. Vielleicht hatte er eine Jugend im organisierten Verbrechen? Trägt gerne Damenunterwäsche? Zeigt in völlig unerwarteten Momenten plötzlich Humor oder Mitgefühl?
Das ist, wie du ganz richtig geschrieben hast, die Gratwanderung – man kommt nicht ganz um Klischess herum, egal wie sehr man es versucht. Irgendeines mogelt sich immer durch. Im besten Fall gelingt einem, nicht zu viele Klischees unterbringen und mit ihnen zu spielen oder sie aufzubrechen, um den Leser zu überraschen.
Alles Gute für deine Hausarbeit! Und wie – nichts mit Medien? :D Wirtschaft hätte ich tatsächlich nicht erwartet.
Liebe Grüße
Sarah
AnnaFuchsia
25. August 2017 at 7:48 pmHallo Sarah,
:D Dann hab ich ja direkt deinen Nerv getroffen. Du sagst es. Ich lese zum Beispiel super gerne Klischees. Denn irgendwo braucht der Mensch seinen Halt. Was ich aber, wie du sagtest, wiederum super gut finde, sind alte Dinge mit neuen Elementen zu spicken. Eine Art am Butler, mit der man nicht gerechnet hätte, ein dunkles Geheimnis etc pp. Etwas, das abhebt und gerade das, finde ich, macht nachher die Mischung aus :D
Was hättest du denn erwartet?
Liebe Grüße,
Anna
Nicci Trallafitti
23. August 2017 at 8:53 amHaha :-D Ich habe den Part NICHT überlesen, ich Rebell!
Ich finde die Erklärungen sogar recht spannend!
"Manchmal merken wir nicht mal, dass etwas Neues in Büchern verbaut wurde, weil wir nach Stereotypen und Klischees suchen." Genau. Das. Ist. Es! Manchmal habe ich das Gefühl, Menschen schmeißen sich wie die Geier auf diverse Bücher, um bloß etwas zu finden, was man kritisieren kann. Da! Ein Klischee! Grenzt quasi fast an einen Wettbewerb. Wer findet die meisten Klischees in einem Buch? Welches Buch können wir als nächstes auseinandernehmen? Man bin ich froh, dass ich einfach lesen kann. Und ich denke auch, dass es helfen könnte, wenn man sich ab und an anderer Genres bedient und dadurch etwas Abwechslung schafft, insbesondere die Vielleser unter uns.
"Wir fordern also ein NEU, weil wir selbst Dinge anders verstehen, als andere." Ich finde es gut, dass du den Aspekt der eigenen Erfahrung ansprichst. Das ist in dem Prozess glaube ich sehr entscheidend. Ich lese Bücher, in denen es um psychisch kranke Personen geht, sicherlich anders, als diejenigen, die nie in Berührung damit kamen.
Jetzt, wo ich deinen Beitrag gelesen habe überlege ich die ganze Zeit, welche Klischees mir so begegnet sind und welche mich vor allem gestört haben. Und irgendwie fällt mir da echt wenig ein. Entweder ich bin super unkritisch, leicht zu begeistern oder es spielt einfach keine große Rolle für mich. Ich hab kürzlich auch erst nach dem Lesen gecheckt, dass ein Buch LGBT Inhalt hatte. Es war für mich weder besonders, noch unnormal. Liebe halt. Mann Mann, Frau Frau, Mann Frau, Mensch Mensch. Ginge ich nun mit einem roten Stift durch meine Bücher, würde ich sicherlich einiges finden. Mache ich aber nicht. Hab ich ehrlich gesagt auch einfach keine Lust drauf. Die Zeiten, in denen ich Bücher analysieren musste sind zum Glück vorbei und ich kann mich ganz aufs Lesen an sich konzentrieren und die Geschichten als solche genießen.
Lange Rede, kurzer Sinn. I love you.
Nicci
AnnaFuchsia
25. August 2017 at 7:51 pmNicci, du bist wirklich ein Rebell :D
DU sagst es. Ab und an mal zu einem neuen Genre greifen, die Komfortzone verlassen und etwas Neues ausprobieren finde ich vor allem als Leser so wichtig. Ich sag nur Nevernight oder Kontaminiert. Bücher, die mich wieder zurückgeholt haben aus meinem Trott und ich nun wieder das Gefühl habe: Wach zu sein.
Gerade durch so etwas kann man neues schaffen und in sein Leben lassen!
Und genau. Diese Erfahrung kann den Blickwinkel echt verändern. Dessen sind sich viele gar nicht bewusst.
Tatsächlich musste ich auch erstmal eine ganze Weile überlegen, weil ich so etwas total liebe xD Ich überlese es wohl einfach :D Einiges fällt halt auf, wie der beste Freund zum Beispiel, aber ansonsten…
Ich liepe dir auch ♥,
Anna
Nicci Trallafitti
31. August 2017 at 9:00 amSo kennt man mich. (stell dir hier DEN Smiley vor)
Die Beschreibung finde ich toll. Wach zu sein passt, ich finde es meistens auch sehr erfrischend. Ich liebe Fantsy und NA, aber manchmal muss was anderes her.
Ivy
23. August 2017 at 10:12 amHallo Anna,
ein sehr schöner Beitrag und der passt ja wie geschmiert zu meinem Post von gestern hihi <3 Ich finde es toll, was du oben ausgeführt hast und kann dir wirklich nur zustimmen.
Ich stecke manchmal mit mir selbst im Zwiespalt. Ich bin ein Mensch, der super schnell zu begeistern ist. ich freue mich über die kleinsten und unwichtigsten Dinge, auf der anderen Seite betrachte ich diverse Sachen aber auch sehr sehr kritisch und bin daher, besonders was Klischees angeht, manchmal selbst hin und her gerissen. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass Autoren sich viel mehr trauen sollten. Ich denke es liegt vielleicht nicht mal hauptsächlich an ihnen, dass sie sich an nichts "Neues" wagen (auch wenn es ja kaum noch etwas Neues gibt), sondern auch an dem Markt, den Lesern und den Verlagen. Vor einem Jahr etwa stand ich mit einer Selbpublishing Autorin in Kontakt die ein wundervolles Buch geschrieben hat, mit einem homosexuellen Charakter als Hauptfigur und die mir immer wieder erzählte, dass ihr Buch aus dem Grund immer abgelehnt wurde bzw. diverse Verlage wollten, dass sie den Charakter umschreibt, was sie natürlich nicht wollte. Es hat ewig gedauert, bis sie einen passenden Verlag gefunden hat.
Ich hoffe sehr, dass sich das Ganze in Zukunft noch mehr ändern wird. Ich denke, wir sind auf dem besten Weg in die richtige Richtung.
Abgesehen davon sind Klischees ja nicht immer schlecht, manchmal sogar unerlässlich für bestimmte Wendungen und Storylines – trotzdem bin ich dafür, mehr Originalität (wenn möglich) an den Tag zu legen und auf jeden fall auch mal was Neues auszuprobieren hihi <3
Sehr schöner Beitrag!
Liebste Grüße
Ivy
AnnaFuchsia
25. August 2017 at 7:54 pmHallo Ivy,
Genau das sehe ich auch so. Das, was Leser wollen, das, was der Markt will, das, was einzelne Leute wollen und das, was der Autor selber will. Da auf einen Nenner zu kommen ist schon eine Herausforderung, denke ich und genauso wie du lasse ich mich schnell mitreißen.
Wobei wir wieder beim Neu wären. Ich hab zum Beispiel jetzt innerhalb von einer Woche 2 Bücher mit einem homosexuellen Protagonisten gelesen und fand es toll :D Für mich wäre das dementsprechend derzeit nichts "Neues", weil ich es schon Mal gelesen habe.
Ich versteh aber, was du meinst und sehe das genauso. ♥
Liebe Grüße,
Anna
wiebipeters
23. August 2017 at 11:59 amHallo Anna!
Wie angekündigt, jetzt mein ausführlicheres Feedback. Sozialstation und so :P
"Anstatt das ich dem Buch eine Chance gebe, stelle ich es dann häufig beiseite und suche mir etwas anderes aus." Tun wir das nicht auch bei Menschen? – "Der sieht aus wie der typische Macho. Die sieht aus wie das typisch arrogante Mädchen in einem Film." Ähm. Hallo?! Woher kommen denn unsere Denkweisen? Selbstverständlich bin ich nicht besser als andere. Ablehnung Menschen und Büchern gegenüber. Doch manchmal, wenn man ein bisschen über den Rand hinausschaut, kann dahinter dann doch eine wundervolle Person oder ein wundervolles Buch stecken. Aber, wie du schon schreibst, schauen wir erst über den Rand hinaus, wenn jemand uns vorschwärmt ;) We're only humans.
Stark mit Stereotypen wurde ich in Spanien konfrontiert. "Wie du bist Deutsche? Du bist weder 1,80m groß, noch blond, noch hast du grüne Augen." "Ja, sorry. Ich bin halt 1,58m, hab dunkelblonde Haare und grüne Augen. Deutsche bin ich trotzdem." Diese Stereotypen (und noch viele andere) haben mich die gesamten acht Jahre, die ich in Spanien gelebt habe, begleitet.
Geht es den Autoren vermutlich auch so? Werden sie mit den Themen konfrontiert über die sie schreiben? Vermutlich. Schön sind Bücher trotzdem. Und mal ganz ehrlich: letztendlich schmachten viele genau diese Bücher, die so krass kritisiert werden total an. Viele würden es nur nie zugeben. Meine Meinung. Was ist denn so schlimm daran? Ein Buch gelesen zu haben, das vor Klischees nur so strotzt? Ich persönlich brauche das manchmal. Und ich liebe es ;)
Neu ausprobieren kann man natürlich trotzdem. Sollte man! Aber das sei jedem selbst überlassen.
Ganz liebe Grüße,
Wiebi
AnnaFuchsia
25. August 2017 at 7:56 pmHey Wiebi,
weißt du, was ich da sagen kann? DANKE. Genau das denke ich auch. Ich liebe Klischees. Ich lese so viel davon und doch brauche ich irgendwann auch ein Mal etwas anderes. Tatsächlich sind das vermutlich nur andere Klischees, die andere schon auswendig kennen und für mich neu sind, aber so ist es halt :D Jeder nimmt Dinge anders wahr und das ist gut so.
Dementsprechend kann ich mir dir nur anschließen. Sehe ich ganz genauso.
Liebe Grüße,
Anna
Sarah Ricchizzi
23. August 2017 at 2:55 pmHey Anna,
wow erst einmal ein großes Lob an deinen Artikel! Ich finde ihn super informativ und unglaublich gut geschrieben. I LIKE! <3
Du sprichst ein so wichtiges Thema an und beschreibst alles genau perfekt. Neu ist für jeden anders und das hast du sagenhaft formuliert. Ich habe in die Richtung vorher gar nicht gedacht, doch du hast absolut recht.
Bei Klischees kommt es immer darauf an, ob man selbst ein bestimmtes (persönliches) gerade lesen möchte. Ich hatte im April zum Beispiel wahnsinnig Lust wieder eine Lovestory á la Twilight zu lesen und habe mich der Obsidian-Reihe gewidmet UND SIE GELIEBT. Andere hingegen finden die Reihe total blöd, eben WEIL es alle Klischees in einem Muster runter schreibt. Das ist total interessant und gleichzeitig etwas schade, da einige dem Buch aufgrund dessen keine Chance geben. Aber vielleicht war es dann das falsche Buch zur falschen Zeit.
Wenn ich gerade keine Lust auf bestimmte Klischees habe, greife ich auch nicht zu einer bestimmten Art von Geschichte, weil ich weiß, dass sie mich in dem Moment enttäuschen könnten. Doch das ist erst einmal nicht schlimm, weil vielleicht habe ich zu einem späteren Zeitpunkt gerade Lust etwas zu diesem Thema zu lesen. Andererseits ist es auch schade, wenn man sich vom Klappentext durch Klischees abschrecken lässt, das Buch dann aber vielleicht gewisse Wendepunkte annimmt, die einen doch begeistert hätten. Risikobereitschaft ist da das Motto, haha.
Und ja! Man sollte deswegen niemanden verurteilen oder etwas persönlich aufnehmen, nur weil jemand anderem dann gewisse Klischees nicht oder eben doch gefallen. Lesen und lesen lassen.
"Die Kunst des Schreibens ist es wohl, etwas Neues mit etwas Bekanntem zu vermischen, um den Leuten ein Gefühl von Zuhause zu vermitteln und genau darum sollte es gehen." Das hast du wunderschön formuliert :')
Alles Liebe,
Sarah
AnnaFuchsia
25. August 2017 at 7:59 pmHallo Sarah,
Vielen Dank für den tollen Kommentar *-*
Bei mir war genau das das Phänomen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt keine Lust auf solche Klischees, wusste es nicht und hatte dementsprechend meine Probleme damit. Inzwischen habe ich Band 1 nochmal gelesen und fand es echt gut – man muss halt Lust darauf haben, auch wenn ich mit der Prota immer noch nicht warm geworden bin xD
Und genau. Wenn ich keine Lust darauf habe, lese ich es nicht, weil ich weiß, dass es mir dann nicht gefallen wird. Ich gehe dann mit einer ganz anderen Grundstimmung an das Buch heran und finde es dementsprechend dann vermutlich schlechter, als ich es eigentlich finden würde, weil ich mich dazu zwinge, es zu lesen – uncool. Sehe ich ganz genauso!
Liebe Grüße,
Anna
Daniela von Buchvogel
30. August 2017 at 12:31 pmHallo Anna,
ein sehr interessanter Artikel. Ich bin über Mikkas Blogwanderung hergekommen.
Über Klischees in Büchern hab ich mir bisher wenig Gedanken gemacht; ich gebe jedem Buch eine Chance und lasse mich nicht von vermeintlichen Klischees abschrecken.
Mir gefällt deine Seite und ich bleibe gern als Follower da.
Liebe Grüße
Daniela
Mikka Liest
4. September 2017 at 9:44 pmHuhu!
Sehr interessanter Beitrag!
Vor Anbeginn der Zeit (ok, während meines Studiums vor etwa 20 Jahren) habe ich mal eine Hausarbeit geschrieben darüber, wie das Gehirn Informationen abspeichert und wie der Mensch mit den Informationen umgeht, und da ging es zum Teil auch darum, wie der Mensch Stereotypen und Klischees entwickelt hat, weil es früher mal ein evolutionärer Vorteil war. War schließlich praktisch, wenn man auf den ersten Blick einschätzen konnte, ob jemand wahrscheinlich zu meinem Stamm gehört oder eher zu meinen Feinden.
Wusstest du, dass Babys schon sehr früh mit dieser Art von Einordnung anfangen? Bis zu einem gewissen Alter reagiert ein Baby zum Beispiel noch ziemlich gleich auf Menschen der eigenen und Menschen einer anderen Hautfarbe, aber wenn sie dann so sechs Monate alt sind, fangen sie an, zu "sortieren": Menschen wie ich, und Menschen nicht wie ich. Dann fangen sie an, Erwartungen damit zu verknüpfen.
Aber ich schweife ab!
Ich muss zugeben, ich urteile oft auch extrem schnell darüber, ob ich ein Buch lesen möchte oder nicht. Ich überfliege den Klappentext nur und entscheide innerhalb weniger Sekunden. Peinlicherweise muss ich auch gestehen, dass ich auf bestimmte "Signalwörter" reagiere. Enthält ein Klappentext die Wörter "Mafiaboss", "Wirtschaftsthriller" oder "Geheimagent", dann sinkt meine Leselust gegen Null. Frag mich nicht warum, ist aber so.
Dreiecksbeziehungen kann ich einfach nicht mehr sehen. Aber ansonsten bin ich bei Klischees in Büchern meist eher nachsichtig, weil ich auch glaube, dass sie sich nicht vollkommen vermeiden lassen und überhaupt etwas Subjektives sind.
Ich habe deinen Beitrag HIER für meine Kreuzfahrt durchs Meer der Buchblogs verlinkt!
LG,
Mikka