Rezension

Die Farben des Blutes 3: Goldener Käfig

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Werbung / Rezensionsexemplar
Die Farben des Blutes| Goldender Käfig |Band 3 | Victoria Aveyard |
Seitenzahl: 640 | Carlsen Verlag | erschienen am 30. Juni 2017
Ebook:15,99 €, Print:23,99 € | Ansehen: auf Amazon, beim Verlag*
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Wenn Feuer und Blitze aufeinander treffen und sich silbernes Blut mit rotem vermischt…

» Der Inhalt «

***Band 3 der vierteiligen New-York-Times- und Spiegel-Bestseller-Serie DIE FARBEN DES BLUTES***

Mare, die Rote mit den besonderen Silber-Fähigkeiten, ist zurück am königlichen Hof – doch dieses Mal nicht als falsche Prinzessin, sondern als Gefangene des Königs: Um ihre Gefährten vor dem Tod zu retten, hat sie sich ihrem schlimmsten Feind – und einstigen Freund – ergeben. Und erwartet nun ein schreckliches Schicksal an seiner Seite. Aber natürlich setzen Prinz Cal und die Rebellen der Scharlachroten Garde alles daran, um die Blitzwerferin zu befreien. Denn nur mit ihr gibt es im Kampf um die Freiheit eine Chance.

Quelle: Carlsen Verlag

 

» Das Fazit «

Nachdem mir Band 1 und 2 schon so unfassbar gut gefallen haben, freute ich mich umso mehr auf den folgenden Band, aber irgendwie, ich weiß nicht wie ich es sagen soll: Die erste Hälfte war so ganz anders als ich erwartet habe und das durchaus im negativen Sinn.

Die erste Hälfte setzt da an, wo Band 2 aufgehört hat, mit der Gefangennahme. Im Prinzip fand ich genau das super. Es wird aus verschiedenen Sichtweisen erzählt, sodass man als Leser nicht nur vom Hof Informationen bekommt, sondern wir vertiefen auch die Bindung zu Cameron und Evangelina, was ich absolut gelungen fand, denn gerade Evangelina, die so das eine oder andere Geheimnis auf Lager hat, fand ich in Band 1 und 2 irgendwie total cool. Cameron hatte ich, ehrlich gesagt, gar nicht mehr so auf dem Schirm und musste erst einmal überlegen woher ich sie kannte. Aber hey, umso spannender blieben die verschiedenen Sichtweisen, die das ganze wirklich auflockerten.

Denn, und das muss ich leider so sagen, ich fand die erste Hälfte sehr langatmig und zum Teil auch langweilig. Die Gefangennahme habe ich mir irgendwie anders vorgestellt und so richtig abgekauft habe ich Mare ihre Rolle als Gefangene dann auch irgendwie nicht. Ihr ging es irgendwie „zu gut“ dabei, wenn man versteht was ich meine. Sie litt in ihrem Kämmerlein vor sich hin und manchmal, wenn Evangelina Mare beschrieb, hatte ich den Eindruck, auf eine ganz andere Person zu schauen, denn so wie sie beschrieben wurde habe ich sie als Leserin nicht wahrgenommen.

Auch die ständigen Wiederholungen zu Beginn haben mich echt gestört. Wie oft inhaltlich bestimmte Dinge immer wieder erwähnt wurden und wie generell über eine gewisse Zeit irgendwie nichts passierte, das hat mich beim Lesen tatsächlich ein wenig gestört. Irgendwie war der Teil so ganz anders als Band 1 und 2, wo es wirklich zur Sache ging. Es tröpfelte mehr so dahin, Mare versank auch irgendwie im Selbstmitleid und so wirklich warm geworden bin ich mit ihr leider bis zum Ende nicht. Dafür aber umso mehr mit Farley und Cameron und vor allem Evangelina. Gerade durch diese Sichten erleben wir gerade am Anfang echt spannende Einblicke in die Garde, in die Wirkung und haben auch öfter ein Mal den: NEIN, EHRLICH? Moment, was mich wirklich überzeugt hat.

Erst nach der Hälfte, als sich die ganze Situation zuspitzt, kommt auch wieder Leben in Mare. Als sich das ganze Blatt wendet, Dinge geschehen, die einen wirklich als Leser dasitzen lassen: Hä, wo soll das jetzt alles hinführen? Krass. Gerade im Kontrast zum Anfang absolut gelungen, auch wenn trotz der Wendung und dem Spannungsbogen immer noch finde, dass Band 3 schwächer als 1 und 2 ist.

Zu den Figuren kann ich nur sagen: Ich bin Maven Fan, es tut mir leid. Cal ist mir immer noch zu „perfekt“, auch wenn er in diesem Teil wirklich etliche Macken und Kanten bekommen hat, was ihn so unfassbar greifbar machte.
Cameron und Evangelina… ach Leute, ich glaube, ich bin ein bisschen verliebt. Ich finde, das sind zwei so unfassbar coole Erzählperspektiven, die auch noch ein Mal ganz andere Einblicke in das Haus Samos bieten und in die Scharlachrote Garde. Eine andere Perspektive, die durchaus horizonterweiternd ist.

Ehrlich gesagt möchte ich zur Handlung als solche gar nicht so viel sagen, weil ich finde, dass es auf den Leser wirken muss. Allerdings finde ich, dass man aus der Gefangenschaft so viel mehr hätte herausholen können, dementsprechend habe ich Mare die Rolle danach auch nicht mehr so wirklich abkaufen können, für mich persönlich war es leider nicht so wirklich realistisch. Abgesehen davon wurde dies in der zweiten Hälfte wirklich besser. Man merkt eine Veränderung und auch, dass Mare verstanden hat: Die Garde existiert nicht nur durch mich, ich bin ein Teil davon. Was ich, gerade im Kontrast zu den ersten Bänden wirklich toll fand. Auch die Handlung nimmt die folgenden Seiten rasant an Fahrt auf, weshalb ich danach wie gebannt jede weitere Seite verschlungen habe und jetzt nach diesem Ende noch viel gespannter auf Band 4 bin. Was man dieser Handlung lassen muss: Es ging etwas zäh und mit vielen Wiederholungen los, steigerte sich dann, nur um gefühlt dem Leser eine Backpfeife zu verpassen.

Nach diesem Teil steht außer Frage, dass ich Band 4 unbedingt noch im Dezember wenigstens anfangen muss. Wieso zur Hölle muss es wieder so enden? Das ist wirklich gemein und hätte ich nach diesem Anfang auch, ehrlich gesagt, nicht mehr erwartet. Von dieser Wandlung bin ich absolut angetan.

Insgesamt kann ich nur sagen: Für mich bisher leider der schwächste Teil, weil sich gerade der Anfang echt in die Länge zog, die inhaltlichen Wiederholungen mich echt gestört haben und ich Mare die Rolle nicht wirklich abkaufen konnte. Davon abgesehen fand ich die Entwicklung danach absolut gelungen und gerade durch die unterschiedlichen Sichtweisen konnte der Leser immer mehr Verbindungen zwischen den Figuren ziehen, was mir wirklich Spaß gemacht hat. Auch die Einblicke hinter die Kulissen waren einfach mehr als gelungen, sodass ich alles in allem gute 3 Sterne vergeben habe.

 

©
Fotos: Fuchsias Weltenecho
Cover: Carlsen Verlag
Sterne: Photoshop

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