Buchverbloggt Kolumne

Blogtour | Warum “badass” das neue Cool ist – Des Teufels Kopfgeldjäger

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Wir kennen sie alle. Die taffen und schonungslosen Protagonistinnen und Protagonisten. Doch warum sind sie eigentlich so cool und was macht gerade „badass“ Protagonisten/innen so interessant? Und viel wichtiger: Was ist badass?
Das und mehr werde ich heute in diesem Beitrag aufzeigen. Natürlich an einem praxisnahen Beispiel, dem Buch „Des Teufels Kopfgeldjäger“. Wem das nichts sagt, der entdeckt jetzt vielleicht seinen Spaß an diesem Buch.

 

Ich wünsche bei diesem Blogtourbeitrag viel Spaß.

Des Teufels Kopfgeldjäger

Und darum geht es in diesem Buch, auf das ich mich beziehen werde.

Mein Name ist Antonia Stark, ich bin Kopfgeldjägerin des Teufels und ich weiß nicht, ob ich diesen Job überlebe.

Ein paar Vertragsbrüchige in die Hölle überführen hier, ein paar Nephilim auslöschen da. Mein Job könnte so einfach sein, aber nein, neuerdings hat einer dieser verdammten Engel nichts Besseres zu tun, als sich in meinen aktuellen Auftrag einzumischen. Die ganze Zeit redet er davon, dass ich auf dem falschen Weg bin, während mein Chef mich ganz oben auf die Abschussliste gesetzt hat. Höchste Zeit also, meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, ein paar Leute umzulegen und mich dabei nicht aus Versehen in einen meiner Gegenspieler zu verlieben. Na, wenn es weiter nichts ist …
Ich bin schließlich Antonia Stark, Kopfgeldjägerin des Teufels, und ihr werdet alle brennen!

Quelle: Zeilengold Verlag

 

Was ist überhaupt „badass“?

Vorab: Ich habe mich hier übrigens ganz bewusst von den Bad Boys und Bad Girls gelöst, da ich denke, dass diese Definition durchaus negativ behaftet ist und ich genau diese Beziehung zum Badass unterscheiden möchte. Da diese Unterscheidung allerdings den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde, beziehe ich mich an dieser Stelle rein auf meine Definition von badass und dessen, was ich aus den Umfragen entnommen habe. Außerdem habe ich mi hier bevorzugt auf die positiven Dinge von „badass“ bezogen, da alles andere auch diesen Beitrag gesprengt hätte.


Genaugenommen gibt es so gesehen keine allgemeingültige Definition von „badass“.
Befragt man das Collins Dictionary was „badass“ ist, erhält man die Antwort: Dass jemand sehr tough oder auch stark, angriffslustig bis hin zu gewalttätig sein kann. Jemand, der überzeugend seine Ansichten vertritt, aber auch aggressiv sein kann. Die Übersetzungen sind vielfältig.
Oftmals wird es jedoch als Trope benutzt, um einen gewissen Typ von Charakteren zu beschreiben, weshalb gerade hier die unterschiedlichsten Definitionen zu finden sind (nagelt mich also bitte nicht auf meine Art von „badass“ fest. Diese kann sich von euren definitiv unterscheiden).
Es gibt also keine allgemeine Auffassung darüber wie ein „Badass“ zu sein hat, sondern vielmehr sind es die Überschneidungen in den Definitionen, die sich festhalten lassen.

Was mir persönlich aufgefallen ist, als ich in unserer Facebookgruppe und auf Instagram gefragt hatte, was sich andere darunter vorstellen, dass das Ganze durchaus sehr positiv behaftet ist. Meistens wird der oder diejenige als jemand beschrieben, der seine Meinung vertritt und auch dann noch dahintersteht, wenn die Situation ausweglos erscheint. Jemand, der tough ist und sich durchaus nicht nur verbal zu wehren weiß. Er oder sie weist also auf eine gewisse Art und Weise Überlegenheit auf.
Wie aber ist also ein „badass“ Charakter, wenn das im Groben die allgemeine Beschreibung ist? Im Folgenden habe ich hier ein Mal ein paar Punkte aufgezählt, die ein „badass Charakter“ mitbringen kann.

„Badass“ Charaktere sind tough und durchaus in gewisser Hinsicht überlegen

Wie oben schon erwähnt, zeichnen sich solche Charaktere oftmals durch eine gewisse Überlegenheit gegenüber den Mitmenschen, oder Mitwesen, aus. Tough und cool reagieren sie auf so manche Situation, bewahren einen kühlen Kopf und neigen durchaus zur Gewalt.

In „Des Teufels Kopfgeldjäger“:
Interessant. Denn gerade Antonia, kurz Toni, spiegelt gerade das auf eine Art und Weise wieder, die ich zu Beginn nicht für möglich gehalten hätte. Sie glaubt an ihre Prinzipien und fühlt sich gerade den Unterweltlern überlegen, da sie keinen „Vertragsbruch“ begehen kann, der zu einer Zwangsvollstreckung durch einen Kopfgeldjäger führt. Tough und vor allem mit viel Selbstbewusstsein bringt sie die gerade in den finsteren Nächten mit Kopfhörern in den Ohren und einem Schwert eindrucksvoll zur Geltung.

 

Überlegenheit zeichnet sich auf verschiedenen Ebenen ab

Ein „badass“ Charakter zeichnet sich allerdings nicht nur durch Gewalt aus, die ja oftmals körperliche Stärke bedeutet, sondern kann durchaus auf geistiger Ebene Stärke und Überlegenheit aufweisen. Einen kühlen Kopf bewahren, seinen eigenen Werten folgen, aber auch Dinge hinterfragen fallen wohl genau hier runter.
Sie können auch Mut und Überlegenheit in gewissen anderen Talenten mitbringen (finde nur ich, dass das ziemlich falsch klingt?), in denen sie anderen überlegen sind – sie sind sich ihrer Stärken also durchaus bewusst.

In „Des Teufels Kopfgeldjäger“:
Finde ich gerade das ziemlich gekonnt gelöst. Toni hat ihr Stärken, die sie auch gekonnt ausspielt. Sie zeigt hier nicht nur, gerade zu Beginn der Story, dass sie ihren Job routiniert ausführt und eine der Besten in ihrem Job ist, sondern auch gleichzeitig, dass sie ihren Werten treu ist. Sie hinterfragt nicht, sie tut. Nimmt die Dinge in die Hand.
Doch wer denkt, dass dies das Einzige ist, was sie kann, der sollte sich auf Wendungen gefasst machen, die zeigen, dass Toni durchaus in der Lage ist zu reflektieren. Ein „Badass“, die nicht nur mit Taktik beim Schwertkampf überzeugt, sondern auch mit mentaler Stärke.

Ein „badass“ Charakter wird oftmals von der Leserschaft gemocht

Oftmals verkörpert ein „badass“ Charakter durchaus viele der Eigenschaften, die so mancher Mensch gerne hätte. Häufig verbinden Leser mit diesem Charakter Dinge wie: Für sich und seine Meinung einstehen, seinen Zielen und Träumen folgen und auch mal anecken – es ist also vollkommen okay, nicht von allen gemocht zu werden.

In „Des Teufels Kopfgeldjäger“: Auch hier haben wir wieder einen klaren Fall von: Wer in dieses Buch eintaucht, wird gerne ein Mal mit Toni tauschen wollen. Für mich verkörpert sie diese „badass“ Seite mehr als gelungen und aus so mancher Situation konnte ich so einige coole Sprüche mitnehmen, die ich irgendwann bestimmt mal einsetzen kann. Für mich in vielerlei Hinsicht eine gelungene „badass“ Protagonistin, die, trotz all ihrer Werte und Normen, an das glaubt, was sie tut und auch beginnt, sich selber zu hinterfragen und zu reflektieren. Dinge, die so mancher Mensch einfach viel zu wenig tut.

 „Badass“ Charaktere können Antagonisten sein

Muss aber nicht zwingend so sein. Oft weisen Antagonisten so manche Charakterzüge auf, um vielleicht nicht ganz so böse zu wirken. In vielen Büchern erlebt man es ja sehr oft, dass der anfänglich Böse dann doch gar nicht so böse ist und durch solche Eigenschaften wie „dem treu bleiben seines Codex“ auf gewisse Art und Weise verständlicher gemacht wird. Hier werden solche Charaktereigenschaften bei einem/er Antagonisten/in durchaus sehr negativ dargestellt, weil sie ja die Antagonisten sein sollen. Allerdings muss nicht jeder Antagonist „badass“ sein. Manchmal sind sie halt wirklich einfach böse.

In „Des Teufels Kopfgeldjäger“: Auch hier dürfen die Antagonisten nicht fehlen. Dort wo es die Hölle gibt, ist der Himmel nicht weit. Doch als Leser merkt man schnell, dass Gut und Böse gar nicht so klar voneinander zu unterscheiden sind, ebenso wie sich bald ein dritter Weggefährte dazugesellt, der alles zu verkomplizieren scheint.
Sind diese Figuren überlegen? Ja, gerade was das Wissen angeht, während Toni noch ahnungslos im Regen sitzt. Tough und von ihren Ansichten überzeugt? Auch definitiv ja. Wobei man sich als Leser wirklich fragt, ob das alles so richtig ist.
Wer ist nun wirklich der Antagonist, den man zu Beginn noch so klar definieren konnte? In diesem Buch gelingt das Spielen mit solchen Elementen extrem gut. Man weiß nie so wirklich: Ist er/sie nur davon überzeugt, oder glaubt er/sie da wirklich dran? All das sind Dinge, die die ganze Handlung so unfassbar spannend machten.

 

„Badass“ Charaktere haben dennoch Schwächen

Solche Charaktere weisen oftmals eine emotionale Distanz auf oder auch Gefühlskälte. Verkörpern sie doch die toughen und unnahbaren Charaktere.
Gerade wenn sie ihren eigenen Überzeugungen folgen, kann es auch mal dazu kommen, dass Mittel und Wege recht fragwürdig erscheinen. Eigenschaften, die für den Leser als Schwäche gesehen werden können, denn wir wissen ja alle, dass das in sich hineinfressen keine gute Idee ist… Doch gerade diese emotionale Distanz sorgt oftmals dafür, dass solche Figuren in brenzligen Situationen rational handeln und einen kühlen Kopf bewahren.

Nichts desto trotz haben „badass“ Charaktere auch schwache Momente, in denen sie Niederlagen einstecken müssen oder sich Gefühlen bewusst werden.
Momente, in denen sie sich durchaus auch selber reflektieren.
Oftmals werden solche Gefühle zunächst erst einmal abgestritten, oder sind der Auslöser, wieso Figuren so geworden sind.

In „Des Teufels Kopfgeldjäger“: Auch hier haben wir genau einen solchen Fall. Tough und selbstsicher Tritt Toni auf, bis ein Job schief geht und aus der Jägerin eine Gejagte wird und wären da nicht auch noch ihr bester Kumpel und das Problem mit ihrem Problemfall.
Der Leser merkt auch hier schnell, dass Toni nicht immer so tough ist wie sie tut und Freunde und Menschen zum Reden wirklich viel Wert sein können. Nicht alles kann man mit sich alleine ausmachen und das muss auch Toni ziemlich bald feststellen.

Ihr Verhalten kann lehrend sein

Man kann vieles aus ihrem Verhalten mitnehmen, weshalb „badass“ Charakteren deutlich positive Eigenschafen zugeschrieben werden, die sie von einem „Bad Boy“ durchaus unterscheiden.

Dinge wie:

Das es einem egal sein sollte, was andere denken
Das man sein Ding durchziehen sollte
Mutig und stark zu sein, Charakter zu zeigen
Für seine Meinung einstehen

Kann man aus solchen Figuren mitnehmen. Sich zu Herzen nehmen und einfach aus der Geschichte anderer lernen.

ABER: Es hängt immer von den Gegebenheiten ab. So ist es wichtig, auch sich selber bewusst zu sein, welche Umstände dazu geführt haben.
Auch auf diese Dinge sollte man achten, denn nicht immer ist es sinnvoll und richtig, auf seiner Meinung zu beharren und daran festzuhalten.

In „Des Teufels Kopfgeldjäger“: Kurz und knapp als Abschluss: Bringt dieses Buch alles mit. Gerade für junge Frauen sehe ich in diesem Buch ein großartiges Potential, ebenso wie es mich sehr nachdenklich gestimmt hat, wodurch ich angefangen habe, auch mich selber ein Mal zu reflektieren. Ein Buch, das mehr kann, als nur unterhalten.


Und genau aus solchen Gründen lieben wir „badass“ Protagonisten. Sie überzeugen uns auf eine positive Art und Weise. Auf eine Weise, die uns durchaus nachhaltig prägen und etwas beibringen kann.
Die uns all die Eigenschaften aufzeigt, die wir vielleicht ganz gerne selber hätten und genau aus diesem Grund sind „badass“ Protagonisten cool.
Sie können nämlich besonders durch ihre „radikalen“ Ansichten auf diese Weise den Horizont erweitern. Auch aus unbequemen Stellen kann man vieles für sich und sein Denken mitnehmen und dessen sollte man sich immer bewusst sein.

Gerade aus diesem Grund finde ich diesen Trope so umfassend und vielschichtig. Es gibt kein wirkliches falsch oder richtig, denn solche Figuren handeln oftmals ihren Überzeugungen entsprechend authentisch und überzeugend, was das Lesen so spannend macht.

Auch wenn es vielleicht nicht immer moralisch vertretbar ist, sind solche Figuren häufig in sich schlüssig gestaltet, da es immer Beweggründe gibt, wieso sie so handeln wie sie handeln.
Gerade das sorgt dafür, gewisse Dinge auch ein Mal von einer anderen Seite wahrzunehmen.


Gewinnspiel

Zu gewinnen gibt es : 1x Goodie Set und 1x das EBook “Des Teufels Kopfgeldjäger”

 

Beantwortet dafür einfach folgende Frage: Wie beschreibt ihr selber Badass? Deckt sich eure Idee mit meiner?

 

Teilnahmebedingungen

Das Gewinnspiel läuft vom 26.08 bis zum 01.09 um 23.59 Uhr, danach werden per Zufallsgenerator die Gewinner ausgelost und auf der Verlagsseite und den Blogs bekannt gegeben. Veranstalter ist der Zeilengold Verlag.

 

Transparenz: Das Buch wurde mir kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt und ich habe kein Geld dafür erhalten und ebenso keine anderen Zuwendungen. Es gab allerdings eine zeitliche Vorgabe und das Gewinnspiel, weshalb es hier als Werbung gekennzeichnet ist
©
Fotos: Anna Hein // unter Verwendung von Fotos von Shutterstock: Chaikom // Claire McAdams
Cover: Zeilengold Verlag
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5 Kommentare

  1. Manuela Schäller

    23. August 2018 at 8:53 am

    Huhu,
    Danke für deinen tollen Beitrag,
    jetzt hat es mich erwischt und ich muss gestehen, ich habe noch nie vorher etwas von Badass gehört und kann mir jetzt ganz schlecht ein eigenes Bild machen. Ich denke aber es ist gut für seine Sache einzustehen und sich durch nichts abbringen zu lassen. Allerdings denke ich nicht das er kalt ist, auch Freundschaft und Liebe kann er haben und dafür voll und ganz einstehen und kämfen.

    LG Manu

  2. Monika Schulze

    23. August 2018 at 8:59 am

    Hallo Anna,

    wow, was für ein toller Beitrag. Ich hatte mir noch nie wirklich überlegt, warum ich Badass-Protagonisten eigentlich so cool finde, aber Du hast den Nagel für mich zu 100 % auf den Kopf getroffen und die Vergleiche zum Buch passen auch perfekt.

    Ich hoffe ja, dass es noch viele Badass-Heldinnen geben wird und sich die Idee nicht so schnell abnutzt, da ich es einfach mag, wenn jemand nicht perfekt und “everybody’s Darling” ist :)

    LG
    Moni

    P.S. Am Gewinnspiel nehme ich natürlich nicht teil, wollte aber trotzdem gerne kommentieren :)

  3. Jana D.

    23. August 2018 at 4:02 pm

    Wirklich ein toller Beitrag! Ich finde du hast “Badass” super definiert. Außerdem hast du mich ziemlich neugierig auf das Buch gemacht :D Ich habe vor kurzem mit der “Reich der sieben Hoefe” Reihe angefangen, und Feyra ist meiner Meinung nach das perfekte Beispiel fuer Badass!! Stark, tough, und gewaltbereit. Und trotzdem emotional und teilweise total ueberfordert mit ihren Gefuehlen.
    Liebe Grueße
    Jana

    P.S. keine Ahnung warum ich hier keine Umlaute schreiben kann xD

  4. Michaela Rödiger

    23. August 2018 at 7:54 pm

    Kann den Ausdruck noch gar nicht, bin noch Generation Bad Boy. Knallharte Typen, Macho aber wenig Gefühl!

  5. Herzensthemen August – Ravens Bookish Paradise

    1. September 2018 at 7:39 am

    […] Anna | Fuchsias Weltenecho Warum „badass“ das neue cool ist […]

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